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Alexander Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD) hat Schwester M. Basina Kloos zur Vorsitzenden der Gründungskonferenz zur Einrichtung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz berufen

 

Neuwied/Mainz. Schwester M. Basina Kloos wurde von Alexander Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD) zur Vorsitzenden der Gründungskonferenz der Pflegekammer in Rheinland-Pfalz berufen. Ihre Stellvertreter in der Gründungskonferenz sind Professor Dr. Peter Mudra (Hochschule Ludwigshafen), Dr. Markus Mai (stellvertretender Vorsitzender des Dachverbandes der Pflegeorganisationen e. V. / DPO) sowie Karola Fuchs (ver.di Rheinland-Pfalz). Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz an der Hochschule Ludwigshafen.

 

Die Gründungskonferenz zur Errichtung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz kam erstmals am 3. Juli 2013 zusammen. Sie besteht aus 19 Mitgliedern, die aus der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, der Altenpflege, der Krankenpflegehilfe sowie der Altenpflegehilfe stammen. Vertreter der Berufsverbände sind ebenso Mitglieder der Gründungskonferenz wie Vertreter der Pflegewissenschaft, der Pflegeschulen sowie der Migranten. Zudem sind Repräsentanten der rheinland-pfälzischen Krankenhausgesellschaft sowie der Pflegegesellschaft als Vertreter der Einrichtungen, in denen Pflege ausgeübt wird, berufen worden. Insgesamt verfügen 16 der 19 Mitglieder über eine pflegerische Ausbildung und entsprechende Berufserfahrungen.

 

Seit der konstituierenden Sitzung laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, denn im Sommer 2015 soll die Pflegekammer ihre Arbeit aufnehmen. Parallel zur Arbeit der Gründungskonferenz ist das Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des Heilberufsgesetzes angelaufen. Die Struktur und Aufgaben der Pflegekammer sind in diesem Gesetz geregelt. Bereits im Herbst 2014 soll die Gründungskonferenz durch den gesetzlich verankerten Gründungsausschuss abgelöst werden, der die erste Kammerwahl vorbereiten wird.

 

„Mit meinem Engagement verfolge ich keine Polarisierung zwischen Pflegeberufen und dem Beruf des Arztes", betont Schwester Basina. „Vielmehr geht es darum, der Pflege eine Stimme zu geben und dabei mitzuwirken, dass sich Medizin und Pflege auch institutionell auf Augenhöhe begegnen und sich gegenseitig ergänzen. Ich bin überzeugt davon, dass die Pflege im Rahmen einer Selbstverwaltung – so wie die Ärztekammern auch – am besten ihre ureigensten Belange vertreten kann, denn wer könnte besser Themen der Pflege beurteilen, als die Pflege selbst?"

 

Bundesweit sind im Bereich der Pflege mehr als 1,3 Millionen Menschen beschäftigt; in Rheinland-Pfalz sind es über 37.000 Menschen. Seit Jahren wird in Rheinland-Pfalz die Einrichtung einer Selbstverwaltung eingefordert. Zuletzt ergab im März 2013 eine landesweite Abstimmung der Berufsangehörigen und Auszubildenden in der Pflege eine breite Zustimmung. Mit der Initiative durch Minister Alexander Schweitzer wurde der Weg frei für die Gründungskonferenz. Laut Minister Schweitzer soll Pflege eine starke Stimme bekommen. Sie soll mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens und der Politik gleichgestellt werden. Deshalb werden ab Anfang 2014 landesweit Pflegende im Rahmen von Veranstaltungen, die in der Federführung der Gründungskonferenz durchgeführt werden, informiert und eingebunden, um im Dialog die Vorstellungen und Erwartungen aufzunehmen und in den Prozess der Kammergründung einfließen zu lassen. „In unserem Engagement für die beruflichen Belange der professionell Pflegenden, die Gesetzgebung und die berufsrelevanten Rechtsfragen, die Qualitätssicherung sowie die Professionalisierung des Berufes an sich, stärken wir nicht nur die Position der Pflegenden, sondern letztlich auch die der zu pflegenden Menschen", so Schwester Basina und erläutert, dass es wichtig ist, dass die Pflege einen anderen Stellenwert und eine andere Wertschätzung in der Gesellschaft, als sie ihn bisher innehat, erhält. Mit der Gründung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz ist der erste Schritt zur Sicherstellung der Pflegeinteressen getan. Mit der Etablierung einer Pflegekammer wird erstmals der Pflege eine einheitliche und gesetzlich legitimierte Stimme gegeben. Die ist wichtig, um die Pflege dahingehend zu stärken, dass sie in Zukunft in der Gesundheitspolitik anders als bisher wahrgenommen wird. Ihr Engagement gilt der Berufsgruppe Pflegender ebenso, wie auch dem einzelnen Pflegenden. So wird ihre Interessenswahrnehmung beispielsweise deutlich in Fragen der Fort- und Weiterbildung, bei der Festlegung und Weiterentwicklung von fachlichen Standards und Qualitätskriterien oder bei der Beachtung und Regelung ethischer Fragestellungen in der Berufsausübung und Pflegeforschung.

 

Die Pflegekammer wird nicht alle Probleme lösen, ihre Einrichtung verdeutlicht den Stellenwert der Pflege im Zuge der demografischen Entwicklung.