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Die Maulwurftruppe gräbt einen Tunnel ins Schloss der bösen Monitore, damit die Traumflieger fliehen können.

Die Blumen auf der Wiese freuen sich, dass die Grille Willi wieder frei ist und für sie Musik machen kann.

Joachim Biringer spielte den Mond.

Theaterpädagogisches Jugendprojekt fördert soziale Schlüsselkompetenzen von Kindern und Jugendlichen

Nach dem Erfolg des Musicals im Heilpädagogischen Zentrum Haus Mutter Rosa werden Theaterprojekte, wie die „Traumflieger“ bald in allen Jugendhilfeeinrichtungen der Marienhaus Stiftung aufgeführt.

 

Wadgassen/Neuwied. „Es war eine wahre Freude zu sehen, wie sich die Kinder und Jugendlichen im Laufe der vielen Proben bis hin zur Aufführung entwickelten und dabei immer selbstbewusster wurden“, sagt Geschäftsführerin Vera Bers, zuständig für den Bereich der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen in der Marienhaus Stiftung. Genau diese Stärkung und die Förderung sozialer Kompetenzen bezweckt ein theaterpädagogisch geprägtes Jugendprojekt, für das die Kinder und Jugendlichen im Heilpädagogischen Zentrum Mutter Rosa in Wadgassen das Musical „Die Traumflieger“ einstudierten und in einem öffentlichen Rahmen präsentieren.

 

Nach dem Erfolg der ersten Aufführung ist in der Marienhaus Stiftung die Entscheidung gefallen: Das theaterpädagogische Jugendprojekt wird dank der Spende der VR-BANK Neuwied-Linz in Höhe von 10.000 Euro nun in allen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen der Marienhaus Stiftung Neuwied umgesetzt werden können. In dem von Nachhaltigkeit geprägten Projekt sollen vor allem Kinder und Jugendliche gefördert werden, die aus schwierigen gesellschaftlichen Umgebungen kommen.

 

Das in Wadgassen aufgeführte Kindermusical basiert auf der Vorlage „3 Wünsche frei“. Die Texte wurden verändert, die Lieder neu geordnet und sogar Figuren, wie einen Drachen, neu erfunden. In dem Musical klauen Computer, Handy und TV-Monitore die Fantasie und Träume von Kindern. Als Erstem fällt dieser Zustand dem guten Mond auf, der entdecken muss, dass die Traumflieger, die nachts zu den Kindern kommen, festgehalten werden. Schnell wird ein Kind gefunden, das die Traumflieger befreit, damit sich die Kinder wieder an ihre Träume erinnern können. Doch bis das gelingen kann, sind von dem kleinen Ulli zahlreiche Abenteuer zu bestehen und Hindernisse zu überwinden. Auf dem Weg findet er viele, die ihm helfen, wie z. B. den Wurzelzwerg Kally, eine Elster oder Maulwürfe. Am Ende können die Traumflieger befreit werden.

 

Insgesamt 27 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren probten regelmäßig seit September 2012 für die Auftritte im Januar und Februar 2013. Für die vier Aufführungen wurden Kinder anderer Schulen der Umgebung und anderen befreundeten Jugendhilfeeinrichtungen eingeladen. 600 große und kleine Gäste waren der Einladung gerne gefolgt. Das Projekt entstand im Singkreis, einem gruppenübergreifenden Angebot des Heilpädagogischen Zentrums.

 

Unter der Leitung von Uschi Tröster-Stroetmann und ihrem Musicalteam Angela Heintz, Dorothea Stein, Esther Wöller und Joachim Biringer ließen sich von Woche zu Woche immer mehr Kinder von dem Projekt anstecken und am Ende war klar: Jeder wollte mitmachen. Die meisten Kostüme für die vielen Kinder wurden im Haus Mutter Rosa von Irmgard Pawelkiewcz aus dem Bereich der Hauswirtschaft selbst genäht. Eine Musicalband, in der Kolleginnen und auch eine Jugendliche mitspielten, übernahm die musikalische Begleitung.

 

„Ein solches Projekt kann nur gelingen und für die Kinder entwicklungsfördernd wirksam werden, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten  Bereichen der Einrichtung engagiert und übergreifend Hand in Hand zusammenarbeiten“, so das Resümee der Heilpädagogin Uschi Tröster-Stroetmann, die auf eine langjährige Musicalerfahrung im Haus Mutter Rosa zurückblicken kann. „Wir können auch nach Abschluss dieses Musicals einen durchweg positiven Entwicklungsprozess  bei allen Kindern beobachten. Gemeinsam schafften wir es für jedes Kind eine passende Rolle zu finden oder sie individuell „passend“ zu machen. So war es jedem Kind möglich seine Stärken in die Rolle einzubringen und zu entfalten. Gerade Mädchen und Jungen, die in der Schule durch ihr Leistungsvermögen Misserfolge erfahren oder durch ihr Verhalten negative Reaktionen und Ausgrenzung erleben, entwickelten im Verlauf der Proben in der Gemeinschaft immer mehr Ausdauer, Selbstbewusstsein und eine Stärkung ihres Selbstwertgefühls. So können sie nach den Aufführungen den wohlverdienten Applaus entgegennehmen und mit Recht stolz auf ihre Leistung sein.“