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Pflege im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Nächstenliebe

Impulsreferat von Schwester M. Basina Kloos auf der Mitgliederversammlung kirchlicher Sozialstationen in Wittlich

 

Wittlich. Unter den gewandelten Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens sollten christliche Sozialstationen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die Zukunft positiv gestalten. „Es gilt das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Nächstenliebe auszuhalten und uns die wichtigen Werte ins  Bewusstsein zu holen“, sagte Schwester M. Basina Kloos, Vorsitzende des Vorstands der Marienhaus Stiftung, in ihrem Referat bei der Mitgliederversammlung der Caritas-Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen Rheinland-Pfalz und Saarland am 12. November in Wittlich. Dem Spannungsfeld sei mit Ideen, Innovationen und Flexibilität vor dem Hintergrund eines christlichen Menschenbildes zu begegnen. Werte seien grundlegend für die Arbeit einer christlichen Einrichtung: „Menschen folgen nicht nur Zahlen, sondern sie suchen Sinnerfahrungen im Alltag“, sagte Schwester Basina. Es sei unmöglich, ein Management ohne Werte zu gestalten. Diese müssten von den Führungskräften vorgelebt werden, um die Mitarbeiter zu motivieren.

 

Mit Blick auf die Zukunft müsse auch die Aus- und Weiterbildung des Pflegepersonals verändert werden. Werteorientierung müsse stärker in die Bildung integriert werden. „Wir dürfen nicht alleine Fachwissen vermitteln, sondern müssen die Herzensbildung unserer Mitarbeiter fördern.“ Die enorme Herausforderung des demografischen Wandels kann nach Einschätzung von Schwester Basina nur dann bewältigt werden, wenn jeder Einzelne Verantwortung für die älter werdende Gesellschaft übernimmt: „Wir müssen die wichtigen Werte wie Menschenwürde und Autonomie des Menschen ins Bewusstsein bringen und weiter fördern“, sagte sie.

 

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion war danach Gelegenheit, die im Vortrag dargelegten Überlegungen Schwester Basinas aufzugreifen. Auf dem Podium diskutierten Thomas Sießegger als Berater, Angela Querfurth vom Verband katholischer Altenhilfe Deutschlands, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Winfried Wülferath, und Walburga Arzbach von der Sozialstation Koblenz-Weißenthurm miteinander.


Zu Beginn der Mitgliederversammlung hatte Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel den Anspruch christlicher Sozialstationen formuliert: „Wir sind als Caritas der Kirche gefordert, unseren christlichen Auftrag tagtäglich mit Leben zu erfüllen und bei den Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfahrbar zu machen.“ Winfried Wülferath stellte den Arbeitsbericht des Vorstandes vor. Ziel der Arbeitsgemeinschaft sei es, die Rahmenbedingungen für die ambulante Pflege mitzugestalten, unter anderem durch die Beteiligung an Kampagnen der Pflegegesellschaften in Rheinland-Pfalz und im Saarland Der stellvertretende Vorsitzende, Michael Schütz, nannte in einem „Blick in die Zukunft“ unter anderem Personalgewinnung und den Ausbau von Kooperationen als wichtige Vorhaben.