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„Am Lebensende gut begleitet und betreut“ – Ethik und palliative Kompetenz im Fokus der Altenhilfe

Gemeinsame Tagung der Heim- und Pflegedienstleitungen der Altenhilfeeinrichtungen unter dem Dach der Marienhaus Stiftung und der Hildegard-Stiftung stellt die Ethik und palliative Kompetenz in den Vordergrund

 

Trier. Unter dem Leitgedanken „Am Lebensende gut begleitet und betreut“ trafen sich am 26. November die Heim- und Pflegedienstleitungen sowie die Geschäftsführer der Altenhilfeeinrichtungen unter dem Dach der Marienhaus Stiftung und der Hildegard-Stiftung im Mutter-Rosa-Altenzentrum in Trier. Zwei Konzepte wurden vorgestellt und zur Umsetzung in den Altenhilfeeinrichtungen der beiden Trägerschaften für die Umsetzung freigegeben. Diese Konzepte enthalten wesentliche Richtlinien zu Themen, die, so Schwester M. Basina Kloos und Schwester Marianne Meyer, für die Häuser von großer Bedeutung seien, gerade auch im Hinblick auf die Zukunft unserer Einrichtungen. Zunächst stand eine Ausfertigung für die Implementierung Hospizlicher Kultur und Palliativer Kompetenz in den Senioreneinrichtungen im Fokus der Veranstaltung. Das zweite Konzept thematisierte ethische Fragestellungen in den Senioreneinrichtungen und Hospizen.

 

Der Einladung von Schwester M. Basina Kloos, Schwester Marianne Meyer und den Geschäftsführern der Altenhilfeeinrichtungen folgend, trafen sich über 70 Heim- und Pflegedienstleitungen, um gemeinsam diese essentiellen Themen zu betrachten und zu diskutieren. Bei der Begrüßung durch Schwester M. Basina Kloos und Schwester Marianne Meyer betonten beide die große Bedeutung der konzeptionellen Weiterentwicklung von Hospizkultur und ethischen Richtlinien für die Arbeit der Altenhilfeeinrichtungen der beiden Stiftungen.

 

Am Vormittag stand das „Konzept zur Implementierung Hospizlicher Kultur und palliativer Kompetenz in den Altenhilfeeinrichtungen der Marienhaus Stiftung und der Hildegard-Stiftung“ im Mittelpunkt. 2012 wurde die gleichnamige Projektgruppe ins Leben gerufen, die mit Hilfe von fünf Projekthäusern und unter der Leitung von Fachberaterin Jutta Kettermann den Prozess der Implementierung der hospizlichen Kultur und der palliativen Kompetenz in einem praxisnahen und trägerübergreifenden Konzept erarbeitet hat. Dieses soll nun auch in den anderen Einrichtungen der Gesamtträgerschaft innerhalb der nächsten 5 bis 7 Jahre implementiert und gelebt werden. Die hospizliche Haltung steht dabei im Vordergrund, die von Lady Cicely Saunders, Gründerin des ersten Hospizes in Europa, mit folgendem Satz geprägt wurde: „Du bist wichtig weil du du bist und wir werden alles für dich tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern leben kannst bis zuletzt.“

 

Das vorgestellte Konzept orientiert sich an den Grundaussagen der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“, die kürzlich von der Marienhaus Stiftung unterzeichnet wurde. Franziska Kopitzsch, die Leiterin der Berliner Geschäftsstelle der Charta informierte die Tagungsteilnehmer in ihrem Vortrag über das Charta-Projekt, das gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband und der Bundesärztekammer getragen wird und Förderungen durch die Robert-Bosch-Stiftung, die Deutsche Krebshilfe sowie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erhält. Der Charta-Prozess wurde 2008 ins Leben gerufen und soll dazu beitragen, die Aufgabe der Auseinandersetzung mit den existenziellen Phänomenen Sterben, Tod und Trauer im öffentlichen Bewusstsein präsent zu machen, zu verankern und zugleich Perspektiven für die Entwicklung in der Zukunft aufzuzeigen. Seit der Veröffentlichung 2010 haben fast 1.000 Organisationen und Institutionen sowie 12.000 Einzelpersonen mit Ihrer Unterschrift Ihre Unterstützung der Charta zugesagt.

 

Am Nachmittag wurde die Ethik in den Themenfokus gerückt. Mit dem neu überarbeiteten „Konzept zur Bearbeitung ethischer Fragestellungen in den Senioreneinrichtungen und Hospizen der Marienhaus Stiftung und der Hildegard-Stiftung“ wurde den Heim- und Pflegedienstleitungen ein wichtiger Leitfaden zum Umgang mit ethischen Fragestellungen ausgehändigt. Das Konzept richtet sich aber auch an alle Mitarbeitenden, die Heimbewohner sowie an deren Angehörige. Es enthält eine Auswahl erprobter Instrumente sowie Strukturen, die bei der Entscheidungsfindung bei ethischen Fragen helfend und unterstützend zur Seite stehen sollen. Neben einem ethisch-fundiertem Verhaltenskodex, ist die Ethische Fallbesprechung das wichtigste Instrument für die Mitarbeiter und Entscheidungsträger, wenn ein ethisches Problem oder ein ethischer Konflikt in der Begleitung oder Behandlung eines Heimbewohners vorliegt. Die Fallbesprechung dient dazu, ethische Konflikte zu benennen, zu verstehen, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und Handlungsempfehlungen zu formulieren.

 

In Diskussionsrunden und Gruppenarbeiten setzten die Teilnehmer der Tagung sich mit dem Konzept auseinander und steuerten mit ihren Erfahrungsberichten und Fragen kostbare Anregungen für die Weiterentwicklung des Konzeptes bei.

Mehr Informationen zur Charta und die Möglichkeit zur Unterzeichnung können auf der Webseite www.charta-zur-betreuung-sterbender.de gefunden werden.